Morgens um 8.30 Uhr, die Räume des Notariats an der Palmaille sind hell erleuchtet, draußen ist es noch halbdunkel, Hamburg wird erst langsam wach. „Guten Morgen!“, werden wir am Empfang begrüßt: Meine Frau und die beiden Kinder, acht und zehn, sind mit dabei. Den Schritt, den ich jetzt gehe – vom sicheren Angestelltendasein ins freie Unternehmertum – wird auch unsere Familie verändern. Assessor Jörg Winnesberg begrüßt uns im ersten Stock, er hat die Dokumente vorbereitet, sämtliche Daten habe ich ihm vor Sylvester gemailt. Mitten auf dem Tisch steht eine Glasschale mit Snickers, Bounty und Mars – es kann losgehen. Die Zeit drängt: Wir haben den ersten Termin des Jahres erhalten: Es ist die erste Gesellschaft, die die Hamburger Notare im neuen Jahr, das gerade erst angefangen hat, in die Urkundenrolle eintragen – die Nummer 1 / 2013 A. „Gegenstand des Unternehmens“, liest Winnesberg aus dem Gründungsdokument vor, „sind Dienstleistungen für Unternehmer, insbesondere die Herausgabe, die Vermarktung und der Vertrieb von Wirtschaftspublikationen in gedruckter und digitaler Form sowie die Entwicklung und Erstellung sonstiger Medienleistungen sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten.“ 20 Minuten später ist alles vorbei. Es ist der große Moment: Die neue Impulse Medien GmbH ist gegründet!



Jetzt fehlt noch etwas ganz Entscheidendes: Geld. Damit der Notar die Unterlagen zum Registergericht weiterreichen kann, braucht er den Nachweis, dass das Stammkapital eingezahlt wurde. Also auf in die Innenstadt, zur Hamburger Sparkasse, hinter dem Rathaus. 25.000 Euro habe ich vor dem Jahreswechsel auf ein Konto der Haspa überwiesen – doch es gibt ein Problem: Die Summe ist bislang nicht eingegangen. „Macht nichts“, sagt Kundenbetreuer Michael Maaß. „Wir vertrauen Ihnen.“ Dabei haben wir uns erst einmal, Mitte Dezember, persönlich getroffen. Aber Maaß kennt die Zahlen. Um für das Startup genügend Liquidität vorzuhalten, habe ich mich auch um ein Darlehen bemüht, abgesichert durch eine Bürgschaft (auch wenn ich sie später nicht wahrnehme). Maaß kennt also den Businessplan. Während seine Kollegin Katja Niethammer die Unterlagen für das Geschäftskonto vorbereitet, mir Formulare zur Unterschrift vorlegt, lehnt Maaß sich zurück. „Früher wollte ich selbst einmal Journalist werden und schreiben“, sagt er, „am liebsten Sportberichte für den Kicker.“ Irgendwie hat es ihn dann doch in die Bank verschlagen. Warum, können wir nicht mehr klären. Ich muss weiter. Nachmittags erhält der Notar die Bestätigung, dass das Stammkapital eingezahlt ist. Gleichzeitig schickt die Handelskammer eine Bestätigung, dass sie gegen den Firmennamen „Impulse Medien GmbH“ nichts einzuwenden hat. Beide Unterlagen gehen ans Registergericht.

Ein Kommentar zu „Mittwoch, 2. Januar“