„Herr Förster, eine Überschrift gibt es nicht, aber eine Unterschrift!“

Ja, es ist vollbracht: Der Mietvertrag ist unterschrieben! Wer hätte gedacht, dass es so kompliziert werden würde. Der Blick in mein E-Mail-Postfach zeigt: Allein im Januar gab es 43 Mails in der Sache, dazu unzählige Telefonate, mehrere Treffen. Beteiligt in diesem Wartespiel:

Der Vermieter: Ein dänisches Unternehmen mit Sitz in Berlin. Unkompliziert. Unterschreibt den Vertrag, nachdem der Mieter, siehe unten, ihn gecheckt hat.

Der Mieter: Eine deutsche Software-Firma, die von Google geschluckt wurde. Schon ziemlich dezimiert. Nur noch zwei, drei halten die Stellung in den alten Räumen und wollen noch ein paar Monate dort bleiben. Und die EthernetConnect-Standleitung – die finden sie auch ganz gut.

Der Untermieter: Das sind wir.

Der Makler, der selbst davon überrascht ist, dass sich die Sachlage jeden zweiten Tag verändert.

Die Kanzlei, die im Auftrag von Google den Vertrag macht. Und dafür sorgen soll, dass es eine Mietsicherheit gibt. An ihr liegt es nicht, dass es immer wieder zu Verzögerungen kommt.

Der Anwalt, der für uns den Vertrag checkt. Auch er: schnell und umkompliziert

Die Sparkasse, die eine Mietbürgschaft ausstellen soll, aber eigentlich eine andere Standard-Vorlage hat („da müssen wir mal die Rechtsabteilung fragen, das kann aber dauern“). Irgendwann geht es dann doch.

Der IT-Dienstleister, den wir einschalten, um eine Lösung für den Internetzugang zu suchen, sonst läuft das Redaktionssystem nicht. Bald ist klar: Ohne EthernetConnect geht’s nicht.

Die Google-Europazentrale in Dublin, die das offizielle Go für den Untermietvertrag geben muss. Und die Unterschrift. Die dann – mit dem Originaldokument – von Irland zurück nach Hamburg muss.

Die Google-Zentrale in Mountain View, die noch – nachdem alles durch ist – ihr „Approval“ geben muss. Alles muss eben seine Ordnung haben, auch bei Google.

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Wie genau das jetzt gelaufen ist – das verschwimmt bereits in meiner Erinnerung. Zuletzt drehte sich einiges in meinem Kopf. Als ich gestern erneut bei der Anwältin nachhakte, schrieb sie mir: „Herr Förster, eine Überschrift gibt es nicht, aber eine Unterschrift! Die Unterlagen sind auf dem Weg zu mir.“ Ich hatte ihr – ich bin also doch noch Journalist – geschrieben: „Gibt es inzwischen eigentlich eine Überschrift?“ Wie gesagt, eine Rekonstruktion wäre angesichts der Vielzahl an Beteiligten und der endlosen Volten wohl zwecklos. Begnügen Sie sich mit dem Bild des unterschreibenden Unternehmers….

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und den – wohl vor Erleichterung – so glücklich dreinschauenden Zeugen…

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dem Makler Lars Kneller von CBRE und der Anwältin Sabine Kaben von Taylor Wessing, deren Büro übrigens, im 21. Stock am Sandtorkai, einen unglaublichen Blick auf Hamburg gewährt. Von dort oben sieht Raumschiff Enterprise (Gruner+Jahr) ziemlich klein aus, und die Elbphilharmonie (im Hintergrund) nach wie vor ziemlich unfertig.

Am Freitag ist bereits die Schlüsselübergabe, zwei Wochen darauf ziehen wir um: vom gläsernen G+J-Gebäude am Hafen , von wo man aus das Tuten der Schiffe hören kann und mit etwas Glück (das hatten vor allem die Verlagsleiter) den Hamburger Michel im Blick hatte, in den „Industriehof“ in Hammerbrook, eine S-Bahnstation südlich vom Hauptbahnhof. Hier ein Bild, das meine Kollegin Anita Krüger geschossen hat. Jetzt sollten wir allmählich mal den Umzug planen.

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Veröffentlicht in MBO

Ein Kommentar zu „„Herr Förster, eine Überschrift gibt es nicht, aber eine Unterschrift!“

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