Wer am Wochenende im Hamburger Schanzenviertel zur Weihnachtsfeier der „Financial Times Deutschland“ ging (und das waren – bei einer Zeitung, die es seit genau einem Jahr nicht mehr gibt – mehr als 250 Leute…), musste eine in Rotlicht getauchte Treppe hochsteigen und passierte dabei ein altes (?) Plakat der FTD: „Willkommen in der Gewinnzone“…
Das Foto ist unscharf und verschwommen, aber das passt ja: Auch die Vergangenheit verschwimmt allmählich in der Verklärung. Wie es aber gelingen konnte, eine Tageszeitung mehr als zwölf Jahre lang am Leben zu erhalten, ohne dass je eine einzige schwarze Zahl erreicht wurde, ist bis heute ein Rätsel. Als mittelständischer Verlag zumindest könnten wir uns das nicht leisten. Um so gespannter bin ich, wie wir in diesem Jahr – Jahr eins nach dem Neustart – finanziell abschneiden werden. Schon jetzt ist klar: Beim Anzeigenverkauf liegen wir klar unter Vorjahr, bei den Vertriebserlösen sind wir im Plan, und was die Kosten angeht, schneiden wir in fast allen Bereichen noch günstiger ab als kalkuliert. Konzernpreise haben eben eine Menge mit Planwirtschaft zu tun, nicht mit Marktwirtschaft.