Die Tradition von Kahla Porzellan (www.kahlaporzellan.com) reicht bis ins Jahr 1844 zurück, doch nach der Wende, als es 1993 zur Insolvenz kam, sah es zeitweise so aus, als könnte die Marke vom Markt verschwinden.
Damals trat der ehemalige Rosenthal-Vorstand Günther Raithel auf den Plan. Er erwarb die Mehrheit der Anteile, investierte zweistellige Millionenbeträge – und brachte das Unternehmen wieder auf die Erfolgspur. Heute ist Kahla einer der größten Arbeitgeber im thüringischen Städtchen – neben dem Kekshersteller Griesson-deBeukelaer.
Seit einigen Jahren ist Holger Raithel, Jahrgang 1972, geschäftsführender Gesellschafter des Porzellanhersteller. Angesichts der schlechten Zahlen vieler anderer Hersteller lässt er beim impulse-Netzwerktreffen keinen Zweifel: „Egal wie hart die Branche ist, man kann obsiegen!“ Entscheidend dazu sei es, an seinen Zielen (er hat eine Vision und eine Mission definiert) festzuhalten. Erfolgsfaktoren seien die Mitarbeiter, das Material und die Produktion sowie genügend Freiraum für Visionen und kreative Prozesse. Nur so könnten Innovationen entstehen, etwa beschreib- und abwaschbares Geschirr (Kahla Notes, siehe unten).
Im Kern müsse alles, was Kahla tue, einen „Mehrwert für den Kunden“ bringen – egal auf welche Weise. Solch eine Anpassung an die Kundenbedürfnisse sei keineswegs selbstverständlich. Für einen Konzern zu arbeiten, könne er sich nicht mehr vorstellen, sagt Holger Raithel, der einige Jahre für die Beratung Accenture gearbeitet hat. Konzerne seien ineffizient, bürokratisch und inflexibel. „Die Trägheit in Großunternehmen ist nicht meine Welt.“