Dutzende Mails haben mich auf die Frage erreicht, was unseren Lesern impulse wert wäre. „Was sind wir Ihnen wert?“, hatte ich ihm Editorial der aktuellen Ausgabe (Titelgeschichte: „Klug kalkulieren“) und in diesem Blog gefragt. „Was würden Sie für impulse zahlen?“ Noch immer trudeln Antworten ein. Einige schrieben, 7,50 Euro pro Monat seien „angemessen“ oder „absolut gerechtfertigt“. Mehr zu zahlen, sei schwierig. Aber das waren bislang nur zwei, drei Stimmen. Die große Mehrheit empfiehlt uns, mit dem Preis hochzugehen, und zwar deutlich – auf 8 Euro, 8,50 Euro, 9 Euro, 9,50 Euro, 9,80 Euro oder 10 Euro. Ein Drittel derjenigen, die uns schrieben, zeigten sich sogar bereit, 12 oder 15 Euro zu zahlen.
Auf meinem Desktop habe ich mir eine Excel-Liste angelegt – mit all den Preisempfehlungen. Der Mittelwert (Excel sei Dank) liegt zur Zeit 10,6096154 Euro. Nein, repräsentativ ist das nicht – zumal einige Leser sogar offen einräumten, sie würden sich mit ehrlichen Antworten zurückhalten. Ich bin „versucht, strategisch zu antworten, damit ich auch künftig günstig an mein impulse-Heft komme“, schrieb uns eine Unternehmerin.
Dass wir tatsächlich auf 10,61 Euro – oder eine ähnliche Summe – hochgehen, ist eher unwahrscheinlich. Aber dennoch: Es ist ein gutes Gefühl, ein Produkt zu machen, das offenbar viele als zu günstig empfinden. „Sie bieten einen hervorragenden Journalismus mit echten Mehrwerten, der sich auch in Euro messen lässt“, schrieb ein Leser. Seit Jahren seien in impulse Inhalte zu finden, „die auf mein Unternehmen übertragbar sind“, schrieb eine Unternehmerin aus Göttingen. Das Abo laufe sei 1982 ununterbrochen, „und das Archiv ist noch komplett. Mehr Wertschätzung geht nicht!!!“ impulse schenke ihm, meist am Wochenende, „gute und nutzbringende Stunden. Häufig bekomme ich Anregungen u./o. Bestätigung für die eigene Firma“, schrieb ein anderer, der ein Familienunternehmen führt. „Ich liebe es, diese Zeitschrift bei einer Tasse Kaffee abseits des Tagesgeschäfts zu durchstöbern“, schrieb eine Unternehmerin. „Ich habe schon so unendlich viel Motivation und einige Ideen aus diversen Artikeln gewonnen“, schilderte uns eine Einzelkämpferin, was ihr impulse wert ist.
Interessant ist bei den Rückmeldungen, dass viele Leser zwischen dem unterscheiden, was sie uns unternehmerisch empfehlen und was sie persönlich zu zahlen bereit wären. Ein langjähriger Abonnent riet davon ab, den Preis zu stark hochzusetzen, eher würde er für die Netzwerktreffen, die wir für Abonnenten kostenlos bei spannenden Firmen anbieten, Geld zahlen. Mehrere Unternehmer empfahlen, unter der 10-Euro-Schwelle zu bleiben. Diese psychologische Grenze würde „evtl. neue Leser, gerade in der Gründungsphase, vom Kauf abhalten“. Mehrere legten uns nahe, künftig mit zwei Preisen zu arbeiten, einem Basispreis und einem Premium-Abo, das neben dem Heft weitere Dienstleistungen umfasse, etwa die Netzwerktreffen (Leica, Europa Park etc., siehe http://www.impulse.de/ontour). Einige führten dagegen ins Feld, ein höherer Preis sei schon deshalb angemessen, da man als Abonnent anders als bei anderen Verlagen ja auch die Digitalversion fürs iPad oder Smartphone erhalte.
Auch wenn uns überwiegend Lob erreichte, es gab auch Kritik. Einer schrieb, er wünsche sich „bei einigen Artikeln jedoch ein wenig mehr ‚Tiefe‘“, ein anderer äußerte ähnliche Kritik. Und tatsächlich – sie haben Recht. Noch gelingt es uns nicht, jeden einzelnen Text so zu gestalten, dass Leser einen konkreten Nutzen daraus ziehen können. Aber: Wir arbeiten daran!
Mehrere Leser schrieben uns, impulse sei ihnen seit dem Sprung in die Selbstständigkeit „wertvoller denn je“ geworden. Seit impulse Anfang 2013 selbst ein Mittelständler geworden sei, sei impulse „deutlich moderner und jünger geworden“. Eine weitere Reaktion: „Man kann wieder Engagement und Seele spüren, so wie man das bei einem guten Unternehmer auch spüren sollte, wenn man auf dessen Produkte, Dienstleistungen oder ihn selbst trifft.“
Also: Viele Zahlen, viele Anregungen, viele Fragen. Spätestens im Juli entscheiden wir, wie wir künftig mit dem Preis umgehen.
Dazu ergänzen würde ich gern: Den klaren Preis. Keine Leser-werben-Leser Aktionen mit Prämien, keine Uhren als Werbegeschenk, …, das finde ich persönlich sehr seriös. Und dass Sie uns als Studenten entgegenkommen, um auch zukünftiges Führungspersonal mit einem Weitblick auszustatten.