Auch das beschäftigt uns: unsere zwei Parkplätze, die wir vor dem Verlag gemietet haben. Abends und am Wochenende ist in Hammerbrook nicht viel los, wohl aber tagsüber. Das ganze Viertel ist voller Restaurants und Cafés, entsprechend groß ist der Andrang. Und nicht alle kommen zu Fuß. So kommt es fast täglich vor, dass jemand seinen Wagen auf unsere Parkplätze stellt – und wir uns dann irgendwo Plätze suchen müssen. Anfangs nahmen wir das noch mit Humor. So sah dann auch das Schild aus, das wir dort an der Wand anbrachten, um die Plätze frei zu halten.
Irgendwie scheint das („Falschparker müssen mindestens ein Abo abschließen“) aber niemand ernst zu nehmen. Zumindest reicht es als Drohpotenzial nicht aus. Fakt ist auf jeden Fall: Wenn jeder Falschparker ein Abo abschließen würde, würden unsere Auflagenzahlen nach oben schießen. Das ist aber nicht der Fall (auch wenn sich die Auflage nicht schlecht entwickelt…).
In den vergangenen Wochen waren zudem nicht nur die Parkplätze zugeparkt, sondern auch unsere (liebevoll ausgedruckten und in Plastikfolie gesteckten) „Impulse-Medien-Parkplatz“-Schilder verschwunden. Immer wieder hing dort nur eine leere Folie.
Wie konnte das geschehen? So schlimm sind Wind und Wetter in Hamburg nun auch wieder nicht. Und so brachte meine Assistentin Anna Bicker immer wieder ein neues Schild an.
Dann das Aha-Erlebnis: Vom Balkon im zweiten Stock aus sah Anna Bicker, wie ein junger Mann seinen Wagen auf den Platz fuhr, nach dem Aussteigen Richtung Motorhaube ging, sich bückte und dann in einem der Nebengebäude verschwand. Später ging sie runter auf den Parkplatz, schaute nach. Und tatsächlich: Das Schild war weg.
Der Showdown: Am nächsten Tag wartete Anna Bicker, nachdem sie das nächste Schild angebracht hatte, zur gleichen Uhrzeit auf dem Parkplatz. Und tatsächlich: Der junge Mann fuhr wieder auf den Hof. Wieder ging er nach dem Aussteigen zur Wagenfront. Anna Bicker näherte sich dem Wagen und sah gerade noch, wie er das Schild mit der Schrift nach unten auf den Rücksitz legte…