Für Menschen, die nicht aus der Medienbranche stammen – und davon gibt es ja einige -, mag dies absurd klingen. Und absurd ist es tatsächlich: Seit Tagen kreisen einige Journalisten mal wieder um sich selbst. Für die nicht Eingeweihten: Ausgangspunkt ist der Unmut einiger Redakteure der „Süddeutschen Zeitung“, dass der Chef ihrer Website sueddeutsche.de in die SZ-Chefredaktion aufsteigen soll – eigentlich eine interne Anlegenheit, die aber an Journalisten anderer Titel lanciert und von der ZEIT veröffentlicht wurde. Die Wochenzeitung erwähnte en passant, dass jener SZ-Chefredakteur-in-spe „Kapuzenpulliträger“ (= Hoodie) sei, die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ bezeichnete ihn wenige Tage später als „Internetexperten“ und sprach ihm ab, ein „Journalist“ zu sein. Seitdem ist die Empörung groß, und wieder einmal wird über Grundsätzliches debattiert: Wie konservativ sind traditionelle „Printredakteure“, welchen Qualitätsanspruch haben „Online-Journalisten“? Es geht um Klicks, Quoten und Qualität, Besitzstandwahrung, Standesdünkel und Arroganz – und natürlich um allerlei Kleidungsstücke (siehe http://meedia.de/2014/03/24/nach-ploechinger-kritik-die-stunde-des-hoodiejournalismus/). Naja, wir stocken auf jeden Fall unser Digitalteam auf. Und: „Bei gleicher Qualifikation werden bevorzugt Kapuzenpulliträger eingestellt.“ (siehe http://www.impulse.de/diverses/redakteur-mw-gesucht)
