Die Verschenker, äh.. Verleger sind wieder unterwegs: Der Holtzbrinck-Verlag aus Düsseldorf zumindest sucht immer noch neue Leser und schickt deshalb massenweise Newsletter heraus – mit einer entwaffnenden Betreffzeile:
Betreff: Tausche neuen Leser gegen € 290,- oder das neue iPad Mini 3
Wie praktisch. Ich bin ja nächste Woche zu unserer „Fehlerkonferenz“ (siehe http://www.impulse.de/fehler) in Düsseldorf. Ich stelle mir gerade vor, wie es wohl ankäme, wenn ich dort klingeln, einen Leser abgeben und mir 290 Euro auszahlen ließe, am besten in kleinen Scheinen. Bis November 2015 müsste der arme Leser ausharren, „1 Jahr lesen, danach“ – eigentlich nichts für Unternehmer – „jederzeit kündbar“.
Ich bin verwirrt: Ursprünglich kommt der Begriff des Verlegers ja aus dem Althochdeutschen: „firleggen“ hieß so viel wie „Geld vorlegen“ oder „Kosten vorstrecken“. Jahrhundertelang war der Verleger derjenige, der die Druckkosten übernahm und damit ein unternehmerisches Risiko einging – nämlich das Gedruckte ausreichend zu verkaufen. Im 21. Jahrhundert scheinen Verleger zusätzlich die Ausgaben ihrer Käufer „vorlegen“ zu wollen. Ist womöglich ein geniales Modell – um sich selbst zu ruinieren.
Ohne uns. Bei uns erhalten Sie Impulse nur dann, wenn Sie auch dafür zahlen. 9,90 im Monat, jederzeit kündbar, ohne Fristen. Und nein, Sie müssen dazu keine Kaffeemaschinen entgegenenehmen, keinen Tankgutschein, keine Uhr, kein iPad Mini. Und Sie müssen auch keinen Leser abliefern. Es reicht vollkommen aus, wenn Sie Lust auf Ideen, Tipps und Kontakte haben (https://shop.impulse.de/impulse-shop/index.jsf).
Könnte es eventuell daran liegen, dass es sich bei diesen „Verlegern“ im Gegensatz zu den althochdeutschen und auch noch gar nicht so lang zurückliegenden Zeiten nicht mehr um Unternehmer, sondern um kennzahlengetriebene Manager ohne Vision handelt?
Umso wichtiger sind Unternehmer wie Sie, deren Mission Nutzen für den Kunden und nicht Nutzerkauf ist.
Danke!