Nein, es geht um mehr, letztlich sogar um den Kardinalfehler der Medienbranche, die immer noch zu stark in Kanälen denkt, nicht aber ernsthaft der Frage nachgeht, was sie eigentlich bei ihren Kunden bewirkt. Ob gedruckt oder digital – das sind Kanäle, Transportwege, Hüllen. Mehr nicht. Ob man etwas mit bedrucktem Papier, mit Newslettern, Digitalausgaben oder im persönlichen Austausch vermittelt, ist eigentlich zweitrangig – jeder sollte die Kanäle nutzen, die einem am ehesten liegen. Entscheidend ist, ob es tatsächlich gelingt, Kunden einen Nutzen zu stiften, für den sie auch zu zahlen bereit sind. Nur dann haben Medien auf Dauer eine Chance.
Bei uns heißt dies konkret, dass wir Selbstständigen und Unternehmern Impulse (= neue Ideen, unabhängige Tipps und wertvolle Kontakte) vermitteln, die eine reale Auswirkung auf ihr Leben haben. Dass wir angesichts all der Best-Practice-Beispiele, die wir Tag für Tag recherchieren, jetzt noch einen Schritt weitergehen, also auch Seminare anbieten, ist eigentlich nur folgerichtig. Und doch haben wir uns dies gut überlegt. Es gibt einfach zu viele Seminarangebote im Markt, die zwar gut klingen, aber nur selten dazu führen, dass sie eine reale Auswirkung auf die Firma haben.
Das soll bei uns anders sein. Wir haben festgelegt, dass wir nur Inhalte vermitteln wollen, die wir selbst im Team erprobt haben – von denen wir also wissen, wie sie funktionieren und welche Kraft sie entfalten können.
Und so starten wir mit einem einzigen Thema, das aber den Kern unternehmerischen Handelns trifft: Erfolgsbilder oder „Visioning“. Es ist eines der Themen, die ich entdeckte, als ich im Sommer 2013 mit dem Unternehmer Stephan Kowalski, mit dem ich jetzt auch die Akademie aufbaue, in die USA flog, um unsere erste Chicago-Reise für Unternehmer vorzubereiten. Einer der Workshops, die wir dort ein paar Monate später erstmals für deutsche Teilnehmer anboten, drehte sich um „Visioning“ (hier mein damaliger Kurzbericht aus den USA: „Visioning: Die Kunst, Ziele zu entwickeln“). Die Methode führte – mit erstaunlich geringem Aufwand – zu so tiefgreifenden Erkenntnissen und Veränderungen, dass ich mich entschied, dies auch für uns selbst, also das impulse-Team, zu nutzen – begleitet von Stephan Kowalski. An einem Tag brachten wir dem gesamten impulse-Team die Methode bei und arbeiteten dann an unserem eigenen Erfolgsbild, das ich mit den engsten Führungskräften geschrieben hatte: „impulse2020“. Genau vor einem Jahr, Ende Januar 2014, war der große Moment, als ich diesen Text dem gesamten Team vorlas – und wir dann in Diskussionen einstiegen, was wir vielleicht noch ändern könnten (hier mein damaliger Blogeintrag: „Blick in die Zukunft – ein Sakrileg?“).
Die intensive Auseinandersetzung mit einem Erfolgsbild – das eben sehr viel mehr ist, als sich kurz zu überlegen, wohin man eigentlich zielt – hat mir gerade bei schwierigen Entscheidungen geholfen. Und an schwierigen Entscheidungen ist in der Medienbranche wahrlich kein Mangel. Es ist wie eine Leitplanke, die einem einen Halt gibt: Vieles, was wir früher noch diskutiert hätten, spielt heute keine Rolle mehr – weil wir sehr genau wissen, wohin wir zielen. Und die Mitarbeiter wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie bei uns mitmachen.
Erfolgsbilder also, Visioning: Ich bin davon überzeugt, dass dies sehr vielen Unternehmern, Selbstständigen und Gründern helfen wird, sich über das klar zu werden, was sie wirklich wollen – und damit viele Konflikte, die leider erst später auftreten, verhindern.
Für uns ist dieser Schritt strategisch zugleich eine Ausweitung unserer Wertschöpfungskette. Es ist nicht nur so, dass mich – angesichts all des unternehmerischen Wissens, das wir bei uns sammeln – immer wieder impulse-Leser danach fragen, ob wir nicht noch stärker in die Tiefe gehen könnten, also Seminare anbieten könnten. Auch für uns selbst ist dies unternehmerisch ein sinnvoller Schritt – angesichts inzwischen äußerst kleiner Margen im traditionellen Magazingeschäft.
Interesse? Hier finden Sie weitere Infos zur Akademie und zur Methode der Erfolgsbilder: www.impulse.de/akademie. Das erste Seminar startet am 13. März.