Zwei Jahre nach dem Management-Buy-out binden wir auch gesellschaftsrechtlich einen weiteren Unternehmer ein: Stephan Kowalski, der künftig als Mitgeschäftsführer der Akademie eine wichtige Rolle bei impulse spielen wird – und auch an der Tochterfirma beteiligt ist. Deshalb der Notar. Deshalb die Verträge. Deshalb die Unterschriften. Und dennoch: Das Entscheidende war der Handschlag am Ende des Termins (der von meinen Kindern, die dabei waren, – siehe oben – per Smartphone festgehalten wurde).
Natürlich bin ich nicht naiv. Wir haben faire Verträge ausgehandelt, uns (angetrieben von unseren Anwälten) die schlimmstmöglichen Szenarien ausgedacht, um sie entsprechend juristisch abzusichern – und dennoch: Entscheidend sind nicht die Klauseln, entscheidend ist das gegenseitige Vertrauen, ohne das – so meine Überzeugung – kein erfolgreiches Unternehmertum möglich ist.
Das Bild, das wir aufgenommen haben, ähnelt frappierend der Aufnahme, die wir vor zwei Jahren gemacht haben, als ich – wenige Tage nach dem Management-Buy-out – den Unternehmer Dirk Möhrle als Minderheitsgesellschafter an der Impulse Medien GmbH beteiligte (siehe hier mein damaliger Blogbeitrag).
Auch damals war die Grundlage gegenseitiges Vertrauen, gemeinsame unternehmerische Werte und ein Konsens über unsere Strategie. In unsere Verträge habe ich seitdem kein einziges Mal reingeschaut, sie verschwanden einfach in der Schublade. Und das ist gut so. Das sind wahrscheinlich die besten Verträge – diejenigen, deren Buchstaben und Paragraphenzeichen gar nicht zum Tragen kommen, weil der Geist des Vertrages ohnehin gelebt wird.
Mit Stephan Kowalski binde ich nicht nur einen erfahrenen Unternehmer ein; er ist seit 20 Jahren unternehmerisch aktiv, hat mehrere Firmen gegründet, u. a. das Geschäftsreisebüro BTO24. Für impulse sichern wir uns damit auch das Know-how eines Unternehmers, der – was selten ist – in der Lage ist, Inhalte so zu vermitteln, dass sie für andere Unternehmer tatsächlich einen spürbaren Effekt haben. Die Methode der „Erfolgsbilder“ („Visioning“), mit der wir die Akademie starten (siehe www.impulse.de/akademie), haben wir vor einem Jahr (nach der impulse-USA-Unternehmerreise, die wir gemeinsam konzipiert hatten) auch dem impulse-Team nahegebracht. Stephan Kowalski hat mit „Erfolgsbildern“ danach auch anderen Mittelständler – mit großem Erfolg – zu größerer Klarheit über ihre Ziele verholfen und damit Veränderungsprozesse in Gang gesetzt, die vorher kaum für möglich gehalten wurden.
Der Start der Akademie ist für mich zugleich eine Entscheidung über die künftige Struktur des Verlags. Natürlich wäre es auch möglich gewesen, eine Akademie zunächst als „normalen“ Teil unseres Unternehmens aufzubauen. Zwei Jahre nach dem MBO bin ich aber davon überzeugt, dass der Erfolg – auch unserer – in kleinen, effizienten Strukturen liegt. Je größer ein Unternehmer wird, desto anspruchsvoller wird die Steuerung. Ich will bei uns nicht das wiederholen, was ich im Konzern viel zu lange erlebt habe: zu viel Bürokratie, zu wenig Kreativität und zu wenig Bereitschaft, selbst Verantwortung für Entscheidungen zu übernehmen.