Vielleicht ist dies ja das beste Maß, mit dem sich messen lässt, wie gut es Unternehmern wirklich geht: Der Schlaf. Oder besser: Die Länge des Schlafs. „Ich bedanke mich herzlich für die Performance des IMPULSE-Teams in den letzten Monaten“, schrieb mir kürzlich ein Unternehmer. „Mir hat das Angebot sehr geholfen, in den vergangenen 8 Wochen etwas ruhiger zu schlafen und die Herausforderungen optimistisch und anpackend entgegen zu treten.“ Etwas ruhiger schlafen? Würde ich auch gerne.

„Das Angebot“ – das sind seit März die Corona-Briefings des impulse-Teams, unsere täglichen Videokonferenzen mit Experten, die Unternehmern Rede und Antwort zu stehen. Und jede Woche mehr als ein Dutzend digitale Austauschrunden (hier ein Überblick: impulse-7-Tage-Vorschau). Ein Teilnehmer dieser Unternehmerrunden, der Inhaber der Wasserberg-Agentur (https://www.vorandenken.info/), überraschte mich letztens mit einem Foto (siehe oben): Er hatte kurzerhand ein Schild zur Illustration der Austauschrunden entworfen – als spontane Idee, wie man weitere Unternehmer dazu bewegen könne mitzumachen: „Hier treffen sich Pulsmacher. Täglich. Ich bin live dabei.“
Was das impulse-Team seit dem Ausbruch der Corona-Krise auf die Beine gestellt hat, davon profitieren nicht nur unzählige impulse-Mitglieder, sondern auch ich selbst – als Unternehmer. Auch mir selbst tat der intensive Austausch äußerst gut. In dieser schwierigen Zeit von anderen Unternehmern Tag für Tag zu erfahren, wie es ihnen geht, ist wertvoll: Einige hadern nach wie vor mit der Situation und warten verunsichert ab. Andere entwickeln mit Hochdruck neue Ideen und blicken nach vorne. Oder sie nutzen den Umbruch, um sich gleich ganz neu zu erfinden.
Was aber alle eint, ist die Erfahrung, dass keiner DIE Lösung kennt. Weiter herrscht Ungewissheit, wie es weitergeht. Und so versuchen alle, das Beste daraus zu machen. Es habe „etwas Beruhigendes, nicht allein im Regen zu stehen“, schrieb mir eine Unternehmerin. „Das Gefühl, nicht allein zu sein in dieser schweren Zeit, tut gut“, eine andere. Impulse sei ein „verlässlicher Anlaufpunkt“, schrieb mir ein Unternehmer. „Sie geben mir Sicherheit.“
Gleicht impulse Baldrian oder Johanniskraut?
impulse als Anker? Oder gar als Beruhigungsmittel? Auch wenn wir uns sonst eher als Mutmacher verstehen (eher Johanniskraut als Baldrain), so haben uns doch all die Komplimente, Dankesschreiben und Geschenke gefreut, die uns in den vergangenen Wochen erreicht haben. Wir wollten in der akuten Krise möglichst viele unserer Mitglieder so unterstützen, dass sie fundierte Entscheidungen treffen können und nicht den Mut verlieren. Wir hätten das Ziel auch anders formulieren können: als Versuch, möglichst vielen möglichst viel Schlaf zu bescheren, so dass sie Kraft tanken können, gestärkt weitermachen und vielleicht sogar Neues starten.
Etwas ruhiger schlafen? Ich selbst bin noch nicht so weit. Ich werde noch eine Weile brauchen, bis mir dies wieder gelingt. Dazu ist die Zeit für impulse noch zu aufreibend: Wir sind mitten dabei, uns – nach den massiven Umsatzeinbrüchen und den Erfahrungen der vergangenen Monate – neu auszurichten. Wir tun das, wozu wir auch andere Unternehmer ermutigen: nicht auf eine Rückkehr zu vermeintlicher Normalität zu hoffen, sondern das eigene Geschäftsmodell weiterzuentwickeln.
Eine Unternehmerin schrieb mir, was wir in den vergangenen Monaten – „in der turbulenten Zeit“ – für unzählige Unternehmer geleistet hätten, habe uns „jede Menge Karma-Punkte“ eingebracht. Ein schönes Kompliment. Besser allerdings könnte ich schlafen, wenn sich das, was wir gerade tun, nicht erst irgendwann auszahlen würde, sondern direkt, nicht erst in einem zukünftigen Leben. John Lennon nannte dies schlicht „Instant Karma“.