„Jeder Mitarbeiter möchte sein Bestes geben!“

Nein, gut fühlt sich das nicht an, wenn einen eine langjährige Mitarbeiterin verlässt, vor allem dann nicht, wenn es jemand ist, der über viele Jahre hinweg dabei war, den Management-Buy-out 2013 miterlebt hat, die impulse-Partys mitgefeiert und auch die Tiefpunkte durchstanden hat. Und doch beobachte ich, dass ich mich im Laufe der Jahre verändert habe: Ich reagiere anders, wenn jemand geht. Gelassener.

Zu Zeiten, als ich noch Chefredakteur bei Gruner + Jahr war – und auch in den Jahren danach, als ich allmählich begriff, was es bedeutet, selbst Verantwortung zu tragen – fühlte ich mich meist noch persönlich getroffen, wenn jemand abgeworben wurde oder einfach etwas anderes machen wollte. Als handle es sich um einen Betrug. Als ginge es tatsächlich um Verlassen-Werden.

impulse-Team 20190709
„Alles Gute!“ Abschiedsfrühstück im impulse-Verlag

Heute sehe ich das anders. Jeder sollte seinem Herzen folgen. Und wer weiß schon, was für jeden der richtige Weg ist?

Natürlich hoffe ich, dass unsere Firmenkultur so gut ist, dass die Mitarbeiter nicht nur einen „Job“ erledigen, sondern ihre Zeit in etwas investieren, was ihnen Spaß macht, sie fordert, ihnen die Chance gibt, sich weiterzuentwickeln, und ihnen auch Anerkennung einbringt – in einem Umfeld, in dem sie sich wohl fühlen. Nein, leicht ist dies nicht. Es ist ja auch kein Zufall, dass wir in der impulse-Akademie seit ein paar Jahren Führungsseminare anbieten und ziemlich viele Unternehmer das Gefühl haben, dort noch etwas lernen zu können …

Ich zumindest sehe meine Aufgabe darin, bei uns einen Rahmen dafür zu schaffen, dass dies möglich ist. „Jeder Mitarbeiter“, hat Vaude-Chefin Antje von Dewitz einmal gesagt, „möchte sein Bestes geben. Wir sind dafür verantwortlich, dass er das kann.“

Mit einem Lächeln ins Büro?

Bei einem Mitarbeitergespräch, das ich letztens geführt habe, sagte mir eine Kollegin, sie komme jeden Morgen mit einem Lächeln ins Büro – was für ein schönes Kompliment für das Team! Selbstverständlich ist dies nicht – und mir ist klar, dass dies nicht für jeden gilt. Gerade wenn die Lage angespannt ist (was angesichts des rasanten Strukturwandels in unserer Branche ja nicht ungewöhnlich ist), fällt es nicht immer leicht, gelassen zu bleiben.

In den vergangenen Jahren ist es hin und wieder sogar vorgekommen, dass mir einzelne Führungskräfte nahelegt haben, mir mal ein paar Tage frei zu nehmen, weil sie wissen, welchen Effekt dies haben kann – nach der simplen Formel: Wenn der Chef angespannt ist, wirkt sich dies auch auf das Team aus. Und umgekehrt!

Ich plane also gerade meinen Urlaub 😉

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